Learnings from Dan John

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Learnings from Dan John

Meine RKC II Zertifizierung mit Dan John

Das Zertifizierungswochenende zum RKC II Instructor hatte es in sich! Niemand, der sich nicht 100% mit den Kettlebell Techniken auskennt, wird die Prüfung bestehen. Es werden alle Kettlebell Übungen des RKC I erneut getestet (TGU, Swing, Clean, Snatch, Press, Front Squat). Bis auf Snatch und TGU werden dabei alle Techniken mit 2 Kettlebells geprüft (Männer 2 x 24 kg, Frauen 2 x 16 kg). Dazu kommen weitere fortgeschrittene Bewegungen (Bent Press, Windmill, Jerk). Auch bei den Krafttests (Push Up, Pull Up, Press, Pistol, Snatch Test, Jerk) darf man kein "Lappen" sein ... ;) Nach unzähligen Aus- und Fortbildungen in der Fitnessbranche kann ich mit voller Überzeugung sagen, dass ich keine vergleichbar professionelle, qualitativ hochwertige und anspruchsvolle Weiterbildung bzw. Prüfung kenne. Hier bekommt man nichts geschenkt.

An meinem Zertifizierungswochenende hatte ich das Glück von Dan John geprüft zu werden. Ein Trainer der Superlative, dessen Arbeiten und Ideen ich schon mehrere Jahre verfolge. Mein Trainingsansatz und somit auch das Trainingssystem der Stube ist stark von Dan John geprägt und daher war ich sehr froh in endlich persönlich kennen zu lernen.
Natürlich konnte ich mein Trainingswissen bezüglich Kettlebell Techniken, sinnvoller Progressionen und der Trainingsprogrammierung vertiefen. Oft besteht ein gutes Coaching ja aus Kleinigkeiten, wie spezifischen Übungsinstruktionen oder bildhaften Vergleichen. Davon konnte ich wieder viel mitnehmen und auch bestehendes Wissen verknüpfen.
Spannend im Coaching ist für mich aber auch "Das große Ganze" aufzusaugen, also die Philosophie, die hinter einer spezifischen Übungsauswahl steht. Dan ist seit über 40 Jahren als Coach tätig und hat eine faszinierende Philosophie entwickelt, aus der man viel mitnehmen kann. Ich habe am Wochenende ein weiteres Mal gemerkt, warum mich Dan als Coach überzeugt. Hier möchte ich ein paar Sätze mit euch teilen, die er zwischendurch so von sich gegeben hat. Vielleicht regen sie euch ja auch zum Nachdenken, zum Umsetzen und zum STÄRKER WERDEN an :)

"Fishing for wales - not for sardines !"

Unabhängig davon, dass ich kein Befürworter das Walfisch-Fangs bin ... (hehe), ist hiermit natürlich etwas anderes gemeint. Wie oft halten wir uns mit unwichtigen Kleinigkeiten im Leben auf? Es sind die "Masterskills" oder "A+" Bewegungen die mit relativ wenig Aufwand den größten Ertrag bringen! Das gilt auch für die Arbeit, fürs Privatleben, aber natürlich auch fürs Stärker werden, Abnehmen und Training generell.

Warum sich also mit kleinen, "kreativen/freakigen" Special-Übungen oder unsinnigem Equipment aufhalten, wenn es "A+" Übungen gibt und dazu "A+" Equipment, das ich zu einer Vielzahl von Übungen einsetzen kann? Kettlebells, Langhanteln, Ringe/ TRX Slingtrainer und ... mein eigenes Körpergewicht!!

Als Coach ist es meine Aufgabe, meinen Kunden grundlegende Bewegungsmuster beizubringen, die sie im Alltag zu stärkeren Menschen machen. Die Aufgabe eines Trainers muss immer Bewegungs-Coaching sein und diese Bewegungen zu perfektionieren! "Teach movements - not muscles" ... ein anderer guter Hinweis von Dan.
 

"Tension is THE Masterskill"

Bevor es ans Erlernen der "A+" Bewegungen geht, muss die grundlegendste aller Fähigkeiten auf dem Plan stehen: Körperspannung auf- und abbauen zu können! Alle Kraftübungen sind nahezu sinnlos, wenn es der Trainierende nicht schafft, seine Gelenke und insbesondere die Wirbelsäule zu stabilisieren und somit die erzeugte Kraft in den Boden abzuleiten. Ein weiteres Plädoyer für freie Gewichte wie die Langhantel oder die Kettlebell. Denn Training an Maschinen lehrt euch keine Körperspannung. Die Stabilisierung wird von der Bank/ dem Hocker übernommen und das Gewicht wird lediglich auf einer vorgegeben Bahn bewegt.

Eine Hauptaufgabe für mich als Coach muss es sein, meinen Kunden zu zeigen, wie sie echte Spannung aufbauen können - sich in der richtigen Situation aber auch wieder zu entspannen. Der Kettlebell Swing ist hierfür wirklich ein Paradebeispiel. Die perfekte Symbiose von Anspannung und Entspannung. In diesem Sinne "Pobacken zusammenkneifen" Leute!

Die besten Übungen um isometrische Körperspannung aufzubauen sind natürlich:
  • Hollow Body Hold / Hang
  • Plank / Sideplank
  •  

    "My best books I sell the worst"

    Dan John ist Autor vieler Bücher. Er sagt, dass sich die Werke, die aus seiner Sicht die besten sind, am schlechtesten verkaufen. Wie bitter!... Die Bücher, in denen das beste Wissen und die größte Ehrlichkeit stecken, werden am wenigsten gelesen...

    Seine Überlegung dahinter ist die folgende: Menschen brauchen immer etwas Neues, "a little bit crazyness". Etwas, das sie noch nicht wussten, das verblüfft. Zum Beispiel neue Übungen und tolle Kombinationen. Denn Menschen haben Angst davor, die Wahrheit schon längst zu wissen. Selber Verantwortung übernehmen zu müssen, das Wissen einfach umzusetzen. Daher verkaufen sich Bücher (und Produkte), die immer etwas neues, noch effektiveres versprechen am besten. Wenn jemand das "12 Wochenprogramm" anbietet, muss jemand der das Programm in 8 Wochen anbietet doch über noch besseres Trainingswissen verfügen, oder? Wenn jemand "den gleichen Effekt von 4 Stunden Training in nur 20 Minuten schafft"... dann sollte ich doch letzteres Training wählen. Und so entsteht dann irgendwann der "Sixpack in 5 Minuten".

    Niemand will ein Buch lesen über Dinge, die man eigentlich schon weiß, sie dann aber doch nicht umsetzt. Man hat Angst die Weg zum Ziel könnte WIRKLICH so einfach sein. Hier eine (echte) Wahrheit, die viele Kunden wohl nicht glauben wollen: "Stärker werden ist ein Ziel, das viele Monate oder Jahre harter Arbeit benötigt. Für einen starken, gesunden und somit auch gut aussehenden Körper benötigt man Konsistenz im Training und im Essverhalten." Eine spannende Überlegung, oder? Aus Angst davor, irgendein Geheimnis nicht zu kennen, halten wir uns sehr lang damit auf, nach Antworten zu suchen. Wir probieren dieses Training für ein paar Wochen und jede Diät für ein paar Tage, sehen keine Resultate und suchen nach neuen Lösungen. Anstelle einfach mit (meist simplen) Dinge anzufangen, von denen wir eh schon wissen, dass sie richtig sind... und dann konsistent dabei zu bleiben!

    Hier sind Dan's "Top 10 Tipps" für ein allgemein gesundes Leben ohne jegliche sportliche Ambitionen:
      1. Rauche nicht
      2. Schnall' dich an, trage einen Helm (wenn angebracht)
      3. Lerne wie man hinfällt und sich wieder erholt (von Verletzungen/ Trainingseinheiten)
      4. Iss mehr Protein
      5. Iss mehr Gemüse / Ballaststoffe
      6. Trinke mehr Wasser
      7. Iss mehr Omega 3 (Fischöl/ Algenöl)*
      8. Benutze Zahnseide
      9. Kümmere dich um deine Gelenke/ bleibe bzw. werde beweglicher
      10. Bewege Gewicht & baue Muskulatur auf

    ... als ob wir diese Tipps nicht alle schon wussten... ;)

    *Ich empfehle übrigens diese OMEGA 3 KAPSELN Ein echter Gesundheits- und Regenerations-Booster! Und nein, ich bekomme keine Provision ;)

    "Don't be afraid of the guy looking good in the mirrow - be afraid of the one looking good walking away"

    Haha, was für ein geiler Spruch! Was denkt ihr ist damit gemeint? Zum einen natürlich das Offensichtliche: Wer nur auf Optik trainiert (Bodybuilding) wird in puncto Leistung/ Athletik immer den Kürzeren ziehen.

    Aber es steckt mehr dahinter, nämlich auch der Vergleich zwischen Athleten untereinander. Ein Athlet mit einem Fokus auf drückende Bewegungen (Spiegelbild) verliert gegen einen Athlet mit einem Fokus auf ziehende Bewegungen ("beim Weggehen gut aussehen"). Power wird auf der Körperrückseite generiert. Ausgeprägtes Gesäß. Dicke Beinbeuger. Rückenstrecker wie ein Stier. Vor diesen Athleten sollte man Angst haben - zu Recht ;)

    Und er ist nicht der einzige Vertreter dieser Ansicht. Auch Max Shank empfiehlt beispielsweise im Training ein Verhältnis von Zug- zu Druck-Übungen von 2:1 zu pflegen. Durch unser nach vorn gerichtetes Leben (Haltung beim Sitzen, Arbeit nach vorn) verkümmert unsere nach hinten ziehende Muskulatur.

    Die besten Übungen für eine starke Rückseite sind natürlich:
  • Deadlift
  • Swing / Snatch
  • Pull Up
  • OH Press / Jerk
  •  

    "2-Day, 2-Morrow, 2 Months, 2 Years, 2 Decades"

    Ein toller Ansatz sein Leben und seine Ziele zu reflektieren und noch dazu ganz einfach zu merken durch die Alliteration.

    Wir fangen von hinten nach vorn an: Versetze dich in die Lagen in 2 Dekaden, sprich in 20 Jahren. Z.B.: Du bist jetzt 35 Jahre? Wie siehst du dich mit 55 Jahren? Wie glaubst du wirst du dich fühlen? Was wirst du machen? Fazit: Das Leben kann sich in 20 Jahren KOMPLETT geändert haben. Alles wird anders sein. Was dir heute wichtig erscheint, kann in 20 Jahren nicht mehr von Bedeutung sein. Vielleicht ein anderer Job? Ein anderer Lebenspartner? Kinder? Ein anderes Körpergefühl und eine andere Optik in jeden Fall, wir werden nun mal älter... 20 Jahre sind verdammt lange und daher schwer greifbar, da sind wir uns einig.

    Aber was ist mit 2 Jahren? In zwei Jahren kann sehr viel passieren! Zwei Jahre intensives Training und gesunde Ernährung machen einen neuen Menschen aus dir. Aus einem ambitionierten Amateur-Sportler kann ein Olympiateilnehmer werden. Aus einem Hobbyläufer ein Ironman. Vor etwas mehr als 2 Jahren habe ich angefangen mit Kettlebells zu trainieren, jetzt habe ich das Zertifikat eines RKC Level II Instructors in den Händen. Zwei Jahre intensive Beschäftigung mit Kettlebells, nahezu tägliches Training der Grundübungen. Als kompletter Sportanfänger hätte ich das sicher nicht so schnell geschafft, aber die Message ist klar: Ausgehend von deinen jetzigen Fähigkeiten in einem Bereich kannst du in 2 Jahren eine Menge erreichen!!

    Und wie sieht es mit 2 Monaten aus? Zwei Monate sind ein perfekter erster Zeitraum um sich mittelfristige (kleinere) Ziele zu stecken und Erfolge zu dokumentieren. Unser ON RAMP Einführungskurs dauert 6 Wochen. Es gibt niemanden, der den Kurs absolviert und danach nicht in unzähligen Bereichen besser geworden ist: Technik, Koordination, Körpergefühl, Kraft, empfundene Anstrengung. Natürlich werden die Erfolge seltener je fortgeschrittener man ist und die PR Glocke klingelt nicht mehr so oft. Dennoch: Setzt euch realistische 2 Monat-Ziele und arbeitet kontinuierlich Woche für Woche daran und dann prüft, ob ihr besser geworden seid.

    Was machst du Morgen dafür, dass du in 2 Monaten einen Erfolg verzeichnen kannst? Hier geht es ums Planen. Z.B. Essen vorkochen, einkaufen, sich zum Training anmelden. Der Fokus liegt auf dem Ziel und dem nächsten Schritt dafür, Tag für Tag.

    Morgen, morgen, nur nicht ... Heute! Was machst du im Heute dafür, deinen Zielen näher zu kommen? Was hast du heute Mittag gegessen, was gibt es heute Abend? Wie viel Bewegung hattest du schon? Warst du schon 5 Minuten in der tiefen Hocke? Der Schritt Dinge auf Morgen (und dann wieder auf Morgen) zu verschieben ist leicht. Schwer ist es hingegen, an jedem Tag dafür einzustehen was man erreichen will und was einem wirklich wichtig ist.

    Motivation pur? Oder nicht?? :) Wir sehen uns im Training! Heute? Morgen? ... auf jeden Fall ist es in 2 Monaten zu spät! ;)

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    Nutze bei Fragen gern unser Kontaktformular oder melde dich gleich online zum Probetraining an!
     
     
     
    nico
    nico
    Stubenchef & Trainer

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