Hängen – eine extrem wertvolle Übung
Neulich wurde ich gefragt
„Warum müssen wir uns eigentlich so oft irgendwo hinhängen“? Eine sehr gute Frage! Das „Abhängen“ – am besten natürlich bei uns in der Stube 😉 – bietet eine Reihe von wertvollen Vorteilen, auf die ich etwas genauer eingehen möchte.
1. Basisübung
Das Hängen bildet die Basis vieler ziehender Muster (Klimmzug, Rudern), genau wie ein sauberer, gerader Stand die Basis für Laufen oder sogar Sprinten ist. Lerne sauber und kraftvoll zu hängen, bevor Du mit dynamischen vertikale Übungen (Klimmzug, Muscle Up…) beginnst.
2. Stärkung der Gelenke
Insbesondere für folgende Gelenke ist das Hängen ein Segen: Schultern, Ellenbogen, Handgelenke & Finger. Durch den Zug der Schwerkraft werden die Gelenke neu positioniert. Die Strukturen um die Gelenke werden gestärkt. Das Arbeiten mit dem EIGENEN Körpergewicht macht die Übung so wertvoll, denn EURE Gelenke sollen ja v.a. EUREN Körper stabilisieren und bewegen. Nicht umsonst ist das Hängen eine extrem gute und erfolgreiche Heilmethode bei einem „Tennis-“ oder „Golferellenbogen“.
3. Beweglichkeit
Insbesondere die ‚Überkopf Beweglichkeit‘, sprich die Beweglichkeit der Schulter und Brustwirbelsäule profitieren enorm vom Hängen. Wenn man mal irgendetwas sicher und gesund über der Kopf drücken/ heben möchte … z.B. eine schwere Kiste, eine Langhantel oder Kettelbell („Press“, „OH Squat“), ist „Hängen“ ein super Weg die nötige Beweglichkeit in der Schulter zu erlangen! Wenn ihr Schwierigkeiten habt einen OH Squat durchzuführen, macht Hängen zur täglichen Routine!
4. Griffkraft
Jeder der mit Hängen beginnt wird merken: Die Griffkraft ist das entscheidende „Nadelöhr“, denn es tut nach kurzer Zeit ziemlich in den Händen weh, bis man schließlich loslassen muss. In unserem täglichen Leben benötigen wir keine/ kaum Griffkraft mehr. Während wir unsere Füße und Beine zumindest noch ab und zu einsetzen (leider auch schon viel zu selten), sind die Kraftfähigkeiten unserer Hände und Arme noch verkümmerter geworden.
5. Ehrliches Feedback
Dieses beruht auf der Frage der Verhältnismäßigkeit von Kraft und Körpergewicht (vgl. Punkt 3): „Ist mein Körper, d.h. sind meine Gelenke und meine Griffkraft stark genug, um meinen Körper für eine gewisse Zeit z.B. an einem Klippenvorsprung 😉 halten zu können?“ Daher nutzen wir das Hängen im Training auch gern als kleinen Test, um Veränderungen messbar zu machen.
Fazit:
Die Kombination aus enormer Beweglichkeits- und Kraftentwicklung macht eine so einfache Übung wie das Hängen so wertvoll! Versucht euch täglich an irgendetwas für ein paar Sekunden zu hängen. Mehrfach am Tag! Ihr werdet allein durch diese neue Gewohnheit schnell stärker und beweglicher werden!